Mit der Sicherstellung einer zukunftssicheren Breitbandversorgung im Kreisgebiet beschäftigt sich der Oberbergische Kreis schon intensiv seit Jahren. In 2009 fanden bereits erste Gespräche zur gemeinsamen Vorgehensweise mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden statt. Als dann 2015 der Bund ein Förderprogramm zum Breitbandausbau initiierte, entschlossen sich die Kommunen Gummersbach, Lindlar, Marienheide und Reichshof in einem Zusammenschluss gemeinschaftlich zur Teilnahme am dem geförderten Breitbandausbau ihrer unterversorgten Gebiete.
Die in den beteiligten Kommunen durchgeführten Marktuntersuchungen ergaben doch umfangreiche Lücken in der Breitbandversorgung, hier insbesondere in den Randlagen und Außenorten. Mit einem gesteigerten Interesse an einem eigenwirtschaftlichen Ausbau durch die bekannten Telekommunikationsanbieter war über die nächsten Jahre in diesen Bereichen nicht zu rechnen. Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ließ dies einfach nicht zu. Die Aufwendungen zum Ausbau überstiegen bei weitem die möglichen Einnahmen auch über einen längeren Betrachtungszeitraum. Genau hier sollte nun durch die Beantragung von Fördermitteln die bezifferte Wirtschaftlichkeitslücke geschlossen werden und der Ausbau an Attraktivität gewinnen.
In einem aufwändigen und langwierigen Antragsverfahren mit Start August 2016 und einer EU-weiten Ausschreibung für den Breitbandausbau erhielt der Oberbergische Kreis im Juli 2018 die endgültige Förderzusage über rund 12.75 Mio. Euro. 50% der gesamten Fördersumme kommen dabei vom Bund, die anderen 50% trägt das Land Nordrhein-Westfalen über eine sogenannte Kofinanzierung bei. Der vorgesehene Eigenanteil von 10% an der Finanzierung entfiel, da sich alle vier Kommunen in der Haushaltsicherung befinden und so die zusätzliche Bedürftigkeit zur Vollfinanzierung seitens des Landes festgestellt wurde.
Ziel ist es nun, mit Hilfe der Fördermittel bis spätestens Ende Juli 2020 die Breitbandversorgung in den ausgewiesenen Fördergebieten entscheidend zu verbessern. Im Auswahlverfahren der Bieter setzte sich die Telekom Deutschland GmbH durch. Der Gesamtaufwand der Investitionen beläuft sich auf rd. 32 Mio. Euro. Davon werden nun rd. 12.75 Mio. Euro durch den Bund und das Land als Förderung bezuschusst.
In einem Zuwendungsvertrag mit der Telekom Deutschland wurde der Umfang des Ausbaus sowie die zeitliche Abwicklung hierzu bestimmt. Als Zeitraum zum Ausbaustart mit einer detaillierten Feinplanung wurde August 2018 vereinbart. Die Fertigstellung des gesamten Projektgebietes ist für Ende Juli 2020 vorgesehen.
Im Detail belaufen sich die Baumaßnahmen auf rund 236 km Tiefbau, ca. 662 km neu zu verlegende Leerrohre und über 840 km Glasfaserleitungen.
Vom Ausbau profitieren unmittelbar mehr als 13.000 private Haushalte, 332 unterversorgte Gewerbebetriebe sowie 53 Schulen und Bildungseinrichtungen. Durch einen Mitnahmeeffekt im Ausbau werden aber auch diejenigen Adressen, die jetzt schon oberhalb der Aufgreifschwelle von 30Mbit/s liegen, zukünftig von höheren Bandbreiten profitieren.
In den bisher unterversorgten Ortsbereichen ist in aller Regel ein Anschluss der vorhandenen Kabelverzweiger an das Glasfasernetz und der Aufbau entsprechender Multifunktionsgehäuse, die mit aktiver Technik ausgestattet werden (u.a. mit Vectoring-Technik), vorgesehen. Die einzelnen Anschlüsse werden weiterhin über das vorhandene Kupferkabelnetz der Telekom angebunden. Dadurch erhalten zukünftig 100% der Haushalte in den Ausbaugebieten Übertragungsgeschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit/s, 81% sogar mindestens 100 Mbit/s. In den Bietergesprächen kam man zudem überein, dass 40% aller Adressen direkt mit Glasfaser (FTTB) angebunden werden sollen. Diese Zusage wurde dann auch schriftlich im Zuwendungsvertrag mit der Telekom Deutschland GmbH fixiert. Die bisher unterversorgten Gewerbebetriebe in den sogenannten „weißen Flecken“ sowie Schulen und Bildungseinrichtungen in den Fördergebieten erhalten direkte Glasfaseranschlüsse mit bidirektionalen Geschwindigkeiten bis hin zu möglichen Gigabit-Anschlüssen.
Die Telekom hat die Strukturplanung begonnen und die umfangreichen Tiefbauleistungen ausgeschrieben. Die Ausbaugebiete werden nach planerischen und betriebswirtschaftlichen Überlegungen in sogenannte Ausbau-Cluster unterteilt. Diese sollen nacheinander ausgebaut werden. Entsprechend müssen nun geeignete, leistungsfähige Tiefbauunternehmen gefunden und mit dem Ausbau beauftragt werden. Ein vorgeschriebenes Materialkonzept muss eingehalten und sich mit den entsprechenden Mengen bevorratet werden. Die Inbetriebnahme der einzelnen Cluster erfolgt dann nach Abschluss der jeweiligen Baumaßnahmen und der Dokumentation mit der nachweislichen Protokollierung zur Mindestbandbreite bei den zu versorgenden Adressen. Das Projekt stellt alle Beteiligten vor enorme Herausforderungen, ist es nach Aussagen der Telekom für das Unternehmen doch das größte Projekt in Nordrhein-Westfalen und bundesweit in seinem Umfang zurzeit der drittgrößte zusammenhängende Breitbandausbau mit Unterstützung durch Bund und Land.
Neben dem geförderten Breitbandausbau führt die Telekom Deutschland GmbH ihren eigenwirtschaftlichen Ausbau in weiteren Bereichen der Städte und Gemeinden des Oberbergischen Kreises aus.
Webseite der Telekom zum geförderten Breitbandausbau in Gummersbach, Lindlar, Marienheide und Reichshof freigeschaltet
Der durch die Wirtschaftsförderung des Oberbergischen Kreises koordinierte Netzausbau für die 4 Kommunen der Kreismitte geht in seine praktische Ausbauphase. Nach einer umfangreichen Planung informiert die Telekom Deutschland fortlaufend unter
https://www.telekom.de/zuhause/netz/breitbandausbau-deutschland/oberbergischer-kreis
über den geplanten und aktuellen Ausbaustatus in den Fördergebieten.
Wer mehr über Verfügbarkeit, Geschwindigkeiten und Tarife der Telekom erfahren will, kann sich im Telekom Shop, beim teilnehmenden Fachhandel und beim Kundenservice der Telekom informieren.
Es besteht zudem online die Möglichkeit, über den auf der Seite integrierten BLOG unter
direkt mit der Telekom zu kommunizieren.
Gigabitkoordinator des Oberbergischen Kreises:
Stefan Syrek
Oberbergischer Kreis - Wirtschaftsförderung -
Moltkestr. 34
51643 Gummersbach
Tel: 02261 – 88 6808
Mail: stefan.syrek@obk.de