FAI NRW berät NRW-Arbeitgeber zur Fachkräftegewinnung aus dem Ausland
Die Landesregierung startet eine neue Initiative innerhalb der Fachkräfteoffensive NRW: Mit dem dreijährigen Projekt NRW Fachkräfteagentur International (FAI NRW) schafft sie ein umfassendes und kostenloses Beratungsangebot für nordrhein-westfälische Arbeitgeber zur Gewinnung und Integration internationaler Fachkräfte.
Mit der Beratung soll dazu beigetragen werden, die Verfahren zur Fachkräfteeinwanderung durch Vernetzung und Kooperation zu optimieren und die zuwandernden Fachkräfte nachhaltig zu integrieren.
Vorrangiges Ziel der Fachkräfteoffensive NRW bleibt es, inländische Potenziale zur Fachkräftegewinnung zu heben und dafür die Rahmenbedingungen zu verbessern. Die FAI NRW ergänzt diese Bestrebungen mit einem weiteren Baustein zur gezielten Personalgewinnung im Ausland. Dazu bietet die FAI NRW praxisnahe Angebote wie Informationsveranstaltungen, Checklisten, Workshops und Einzelfallberatungen an. Alle Akteure sollen dabei auch für faire und ethische Standards und Quali-tätsansprüche im Prozess der Personalgewinnung im Ausland sensibilisiert werden. Die Anwerbung selbst zählt nicht zum Aufgabengebiet der FAI NRW.
„Wir brauchen auch Menschen aus dem Ausland, um unsere Wirtschaft und Daseinsvorsorge aufrechtzuerhalten. Nahezu alle Experten sind sich darin einig, dass wir Zuwanderung brauchen, um unseren Wohlstand zu erhalten. Schon heute ist die Fachkräfteeinwanderung, beispielsweise im Bereich der Pflege, Realität. Zugleich sind die Verfahren für Fachkräfteeinwanderung nach wie vor viel zu komplex und es gibt eine Menge Stolpersteine. Wir wollen unseren Teil mit dazu beitragen, einige der Stolpersteine aus dem Weg zu räumen und eine echte Willkommenskul-tur zu verankern, um internationale Fachkräfte für Nordrhein-Westfalen zu gewinnen und nachhaltig in Gesellschaft und Unternehmen zu integrieren. Mit der FAI NRW möchten wir insbesondere auch klein- und mittelständische Unternehmen auf die Möglichkeiten des internationalen Arbeitsmarktes aufmerksam machen und dabei unterstützen, die Chancen der Anwerbung zu nutzen – nach fairen, ethisch korrekten und wirtschaftlichen Anwerbestandards“, erklärt Matthias Heidmeier, Staatssekretär des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales.
Mit der FAI NRW nimmt Nordrhein-Westfalen auch bundesweit eine Vorreiterrolle bei der Unterstützung und Hebung von Fachkräftepotenzialen aus dem Ausland ein. Die neue Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag für die gezielte Fachkräfteeinwanderung die Einrichtung einer “Work-and-stay-Agentur“ vorgesehen. Das Projekt FAI NRW steht mit diesem Vorhaben in engem Einklang und könnte so als Blaupause für zukünftige bundesweite Strukturen dienen.
Hauptadressaten der FAI NRW sind die nordrhein-westfälischen Arbeitgeber. Weitere Zielgruppen der Beratung sind unter anderem Personalvermittler, regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Kommunen, Kammern und Verbände. Mit relevanten Akteuren wie der Bundesagentur für Arbeit, der Zentralstelle Fachkräfteeinwanderung, Wirtschaftsfördergesellschaften, Kammern sowie weiteren Partnern werden tragfähige Kooperationsstrukturen aufgebaut – mit dem Ziel, Doppelstrukturen in den Regionen zu vermeiden. Es ist vorgesehen, mit jeder der 16 nordrhein-westfälischen Arbeitsmarktregionen eine verbindliche Kooperationsvereinbarung abzuschließen, um sinnvolle Synergien zu stärken.
Gemeinsam mit den Partnern in der Fachkräfteoffensive NRW und weiteren Akteuren im Bereich der Fachkräftebindung und -integration wird das Projekt FAI NRW strategisch durch einen Beirat unter Leitung von Staatssekretär Heidmeier begleitet. Der Beirat erklärt in seiner „Vereinbarung zur internationalen Fachkräftegewinnung“, an der Verbesserung der Verfahren zur Fachkräfteeinwanderung mitzuwirken sowie faire und ethische Standards zu unterstützen.
„Die Fachkräftegewinnung endet nicht mit dem Kauf des Flugtickets – sie ist ein umfassender Prozess, der weit über die Einreise hinausgeht. Die FAI NRW begleitet diesen Gesamtprozess und unterstützt nordrhein-westfälische Betriebe dabei, die Ankunft und Integration der Fachkräfte nachhaltig zu gestalten. Dazu gehört auch, dass die Fachkraft sich willkommen fühlt und langfristig bleibt. Durch eine gute Vorbereitung und Offenheit innerhalb der Unternehmen kann hier viel bewegt werden“, betont Almut Schmitz, Leiterin der FAI NRW.
Aber auch für den Prozess vor der Einreise hat die FAI NRW einen umfangreichen Instrumentenkoffer mit praktischen Arbeitshilfen zur Arbeitgeberberatung erstellt.
Für Unternehmen bietet FAI NRW eine kostenlose Beratung zu Fragen der Fachkräfteanwerbung und -integration an (0211 545891-40).
Weitere Informationen unter: https://www.mags.nrw/nrw-fachkraefteagentur-international-startschuss-fuer-neues-beratungs-und-unterstuetzungsangebot
Bildquelle:©FAI NRW