Der Oberbergische Kreis informierte sich über Best Practice Beispiele
Die wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie stellen viele Unternehmen auch im Oberbergischen Kreis vor große Herausforderungen. Neben den Problemen vieler Soloselbständiger, der Gastronomie und Tourismusbranche haben auch Produktionsbetriebe mit der Situation zu kämpfen. Für Landrat Jochen Hagt hat die Eigenverantwortung der oberbergischen Unternehmen einen hohen Stellenwert: „Den Unternehmen muss schon aus eigenen betrieblichen und wirtschaftlichen Erfordernissen daran gelegen sein, das Ausbruchsgeschehen in ihren Betrieben zu verhindern. Bei einem konsequenten und einem auf den Betrieb abgestimmten strategischen Ansatz zur Reduktion des Infektionsgeschehen können die Betriebe aktiv dafür Sorge tragen, ihre Geschäftsprozesse aufrecht zu erhalten und den Mitarbeitenden einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten. Der Oberbergische Kreis bietet dabei Unterstützung an.“
Die Wirtschaftsförderung Oberberg hatte sich bei regionalen Unternehmen informiert, welche Maßnahmen diese Unternehmen treffen, um sich und ihre Beschäftigten zu schützen. Die Wirtschaftsförderung möchte Best Practice Beispiele vermitteln und den Erfahrungsaustausch zwischen den Betrieben in enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises fördern.
Die FUCHS Kunststofftechnik GmbH aus Marienheide stieß bei der Suche nach einem geeigneten Technikbasierten Hilfsmittel auf SAFEDI. Das über Bluetooth kommunizierende Contact-Tracing-Chip-System macht Mitarbeitenden über ein Blinken und Piepen darauf aufmerksam, wenn ein Mindestabstand von 1,50 m unterschritten und damit die Infektionsgefahr erhöht wird. Das System ermöglicht zusätzlich die genaue Nachvollziehbarkeit von Kontakten im Betrieb. Sollten Infektionen auftreten, können Kontaktpersonen zielgenau ermittelt werden und der laufende Betrieb ohne Einschränkung aufrecht gehalten werden. Der Betriebsrat ist aktiv einbezogen und stellt, gemeinsam mit der Geschäftsführung, den Datenschutz sicher.
Die ALHO Unternehmensgruppe, Morsbach-Lichtenberg und Friesenhagen, setzt auf eine Kombination aus technischen, organisatorischen und individuellen Maßnahmen. Neben der konsequenten Home-Office Nutzung werden auch die Schichtsysteme in der Produktion zur Kontaktvermeidung angepasst. Eine Besonderheit ist die Einrichtung eines unternehmensinternen Testzentrums auf dem Firmengelände. Mitarbeitende werden hier durch medizinisches Personal wöchentlich mittels Corona-Schnelltest getestet. Infektionsfälle werden so zeitnah identifiziert und Folgemaßnahmen können gezielt eingeleitet werden. Klare Zuständigkeiten für das Thema Corona innerhalb des Betriebs sorgen für Transparenz und Zuverlässigkeit der Informationen und Arbeitsanweisungen.
Die Wipperfürther Experten für Verpackungsmaschinen SN Maschinenbau GmbH informieren die Mitarbeitenden durch den „SN Krisenstab“ wöchentlich über die sich stetig wandelnde Corona-Lage. Priorität im Unternehmen haben Kommunikation und Flexibilität. Ein Großteil der Mitarbeitenden ist im Außendienst tätig, so dass ein schnelles und angepasstes Handeln für die Sicherheit der Mitarbeitenden vor Ort, aber auch im Außendienst von Nöten ist. Der gezielte Einsatz von Home-Office, ein stringentes Handling von Infektionsfällen und Infektionsketten sowie explizite Vorkehrungen zur Reduktion des Ansteckungsrisikos im Unternehmen, wie beispielsweise ein klar abgegrenztes Zwei-Schicht-System, eine ausreichende Ausstattung der Belegschaft mit Masken und eine stets erreichbare Geschäftsführung runden die Maßnahmen ab.
Bei allen genannten Unternehmen ist die Bekämpfung der Auswirkungen der Coronapandemie Chefsache und findet im engen Austausch mit den Mitarbeitenden statt. "Alle Maßnahmen sind zwar keine Garantie dafür, komplett von einem Ausbruch verschont zu bleiben. Sie tragen aber erheblich dazu bei, das Risiko deutlich zu minimieren", sagt der Leiter der Wirtschaftsförderung Oberberg Uwe Cujai.
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